Biodiversitätsgemeinde Tännesberg
Pfreimder Straße 1
92723 Tännesberg
Bayern
Deutschland
Telefon: +49(0)9655.9200-0
Im Modellprojekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ (2018-2021) engagieren sich zehn Bayerische Kommunen für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt (syn. Biodiversität). Ziel des Projekts ist, den Biodiversitätsschutz im kommunalen Handeln zu verankern und die Sensibilität der Bevölkerung zu erhöhen. Folgende zehn Kommunen nehmen am Projekt teil.
- Gemeinde Brennberg (Lkr. Regensburg, Oberpfalz)
- Stadt Ebern (Lkr. Haßberge, Unterfranken)
- Gemeinde Kettershausen (Lkr. Unterallgäu, Schwaben)
- Stadt Lohr am Main (Lkr. Main-Spessart, Unterfranken)
- Markt Nordhalben (Lkr. Kronach, Oberfranken)
- Gemeinde Rohr (Lkr. Roth, Mittelfranken)
- Stadt Rottenburg a. d. Laaber (Lkr. Landshut, Niederbayern)
- Gemeinde Stephanskirchen (Lkr. Rosenheim, Oberbayern)
- Markt Titting (Lkr. Eichstätt, Oberbayern)
- Gemeinde Ursensollen (Lkr. Amberg-Sulzbach, Oberpfalz)
Ermöglicht wird das Projekt durch eine in Bayern einzigartige Kooperation. Die Trägergemeinschaft setzt sich zusammen aus der Biodiversitätsgemeinde Tännesberg und den landesweit tätigen Naturschutzverbänden Bund Naturschutz in Bayern e.V., Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. und Wildland-Stiftung Bayern. Gefördert wird das Projekt über den Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der GlücksSpirale. Zudem wird es unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie dem Bayerischen Gemeindetag.
Der inhaltliche Ansatz des Projekts „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ sieht zwei Schwerpunkte vor, deren Gewichtung sich im Verlauf des Projekts verschiebt. In der ersten Phase, bis Mitte des Jahres 2020, werden primär gemeindespezifische Biodiversitätsstrategien entwickelt. Die Kommunen erhalten hierfür fachliche Unterstützung von einem auf Landschaftspflege und Regionalentwicklung spezialisierten Fachbüro. Am Prozess der Strategieentwicklung beteiligen sich ebenfalls kommunale Interessensvertreter unterschiedlichster Richtungen. Durch ihre Einbeziehung wird einerseits die gesellschaftliche Akzeptanz erhöht und andererseits breite Expertise versammelt. In gemeinsamen Workshops werden Bestandsanalysen durchgeführt, Visionen und Ziele definiert und schließlich Maßnahmen inklusive Umsetzungsschritte sowie Finanzierungsoptionen entwickelt.
Der zweite Schwerpunkt liegt auf der Maßnahmenumsetzung. Der anhaltende Verlust der biologischen Vielfalt ist dramatisch und zwingt zum Handeln. Das Projekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ versteht sich daher als fachpraktische Umsetzungsinitiative. Schon während der Frühphase der Strategieerstellung werden aus den Stärken und Schwächen spezifische Starterprojekte abgeleitet. Darunter sind Maßnahmen zu verstehen, die kurzfristig zu beginnen sind und eine Beteiligung der Öffentlichkeit ermöglichen. Von entscheidender Bedeutung ist, dass sie keinen Aktionismus darstellen, sondern die langfristige Strategieumsetzung einläuten. Je weiter das Projekt fortschreitet desto stärker liegt der Fokus auf der Begleitung und Förderung konkreter Biodiversitätsmaßnahmen. Bis Ende des Jahres 2021 wird sich in den Kommunen der kontinuierliche Einsatz für die Biodiversität etabliert haben. Enge Kontakte zwischen den relevanten Akteuren sichern die langfristige Strategieumsetzung auf breiter Basis. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg ist der Beschluss der Biodiversitätsstrategien in den Gemeinde-, Markt- und Stadträten, sowie die Einstellung zweckgebundener Haushaltsmittel.
Die Vision des Modellprojekts „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ ist die Multiplikation der Erfahrungen ausgehend von den Projektgemeinden in ihren Regionen. Es braucht die Kommunen, um in Bayern flächenhaft die biologische Vielfalt zu fördern. Sie sind u.a. aufgrund ihrer Nähe zum Bürger, ihrer eigenen kommunalen Flächen und als Planungsorgan der Flächennutzung eine ideale Handlungsebene.